Ein Shooting mit einem Profi – als ich Silvi aufgrund ihrer Auschreibung in einer Facebook- Gruppe anschrieb, hatte ich zwar die Hoffnung, aber nicht wirklich daran geglaubt, dass ich für sie für ein TfP Shooting in Frage komme. Ich hatte jedoch vor geraumer Zeit in einem Fotografen-Blog gelesen, dass man sich ruhig mal trauen und keine Angst vor Absagen haben sollte. Ausgehend davon, dass ich eine Absage oder ein Pay- Angebot bekommen werden, habe ich es nun gewagt und mich dann riesig gefreut, als ich ihre Zusage bekam. Ein Termin war super schnell gefunden und auch mein mood-board bei pinterest kann sofort gut bei ihr an. Wir hatten dann zwei Locations ins Auge gefasst und uns zwei Tage vor dem Shooting dann für das Schloss in Ahaus entschieden. Definitiv eine gute Wahl!
Ein wenig nervös (vor allem durch den eigenen Anspruch) ging es dann am Mittwoch nachmittag auf nach Ahaus. Gestartet sind wir gemütlich auf der Couch mit einem kleinen Plausch zusammen mit ihrer kleinen süßen Tochter, haben uns ihre ausgewählten Outfits angeschaut und ergänzt. Die kleine Maus durfte sich dann einen tollen Nachmittag mit ihrem Papa machen und wir sind los in den Park. Da ich die Location noch nicht kannte, haben wir erst einen kleinen Spaziergang gemacht, haben dabei weiter gequatscht und unsere ersten Stellen zum fotografieren ausfindig gemacht. Besonders schön finde ich immer, dass man bei dem ganzen Gequassel auch die Menschen, die man vor der Kamera hat etwas näher kennen lernt und dann auch ein kleines Stück ihrer Persönlichkeit mit in die Bilder einbringen kann.
Als es dann an unserer ersten ausgewählten Stelle los ging, war ich im ersten Moment ein wenig überfordert. Bei jedem Klick der Kamera wechselte Silvi sofort in eine neue Pose – puhh das bin ich einfach nicht gewohnt. Im Auftragsbereich der Fotografie gehört genau das zum Standard, bei den meisten meiner Shootings jedoch bringe ich meine Modelle in Pose und lasse mir dabei auch Zeit und mache ein paar Bilder bis zum perfekten Bild in der Pose, bevor wir in die nächste Pose wechseln. Bei Silvi musste ich nun anders vorgehen, da sie nach 8 Jahren im Fotomodel – Business natürlich in einer gewissen Routine steckt und auch selbst genau weiß wie sie gut wirkt – das wollte ich auch für mich nutzen. Nach einigen Bildern hatte ich dann raus, dass ich einfach durch den Sucher warten musste, bis sie für mich in der perfekten Position ihrer Pose angekommen war und dann genau abdrücken. Denn sie bewegt sich in ihrer Pose immer langsam und ändert sie dadurch minimal. Schlussendlich musste ich mich vor allem um das richtige Licht, die Position und meine Bildidee kümmern – die Pose kam dann einfach von ihr und eigentlich war dann auch mindestens jedes zweite Bild ein Treffer. Wow!
Nach den ersten drei Fotostellen hatte ich schon soooo viele Bilder im Kasten – ich hätte schon nach Hause fahren können und wäre überglücklich mit den Ergebnissen gewesen. Aber aufhören wollten wir noch nicht, somit entschieden wir uns für einen Fotospaziergang um das Schloss, wo wir an jeder guten Stelle nur so lange anhielten, bis zwei bis drei tolle Bilder dabei waren. Dadurch sind es nicht nur viele schöne, sondern auch sehr vielfältige Bilder geworden.
Interessant war für mich übrigens auch, dass so ein schriftlicher TfP Vertrag gerade für Models, die damit auch auch Geld verdienen, sehr wichtig ist, um im Falle des Falls nachweisen zu können, dass sie für das jeweilige Shooting eben kein Geld erhalten haben.
Liebe Silvi – ich danke dir für den tollen Shooting – Nachmittag, die vielen wundervollen Ergebnisse und dass ich deine süße kleine Familie und dich kennen lernen durfte.